Eine gewisse Melancholie verbreitet sich, die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken, die Natur verändert sich in ihre herbstlichen Farben.
Zeit für Spaziergänge, bei denen das Laub unter den Füßen raschelt, die bunte Farbenpracht die Phantasie anregt und die Abende bei Kerzenschein und warmen Tee in wohltuender Atmosphäre genossen werden können.
Herbst ist die Zeit der Besinnung, die Vorbereitung auf den Winter. Es wird früher dunkel und später hell, die Temperaturen sinken nachts jetzt schon empfindlich ab. Es gibt Menschen, die gerade diese Jahreszeit genießen.
Wie war das Jahr bisher? Was gab es an schönen und freudigen Anlässen? Was gab es an unvorhergesehenen Problemen? Haben wir Lösungen dafür gefunden? Welche Veränderungen stellen wir bei uns und in unserem Umfeld fest? Sind wir gut auf den Winter vorbereitet?
Wer mit der Natur lebt, für den ist diese Jahreszeit die Zeit der Fülle. Die Ernte wird eingebracht und gut eingelagert, damit die Vorräte lange halten. Das Feld ruht im Winter und die Arbeit draußen ist größtenteils getan. Auch der Mensch kann zur Ruhe kommen. Das lässt sich gut auf das eigene Leben übertragen. Besinnung auf sich selbst. Welche Ernte hat dieses Jahr gebracht? Haben wir gut vorgesorgt für den Winter, bis ins Frühjahr hinein? Kann Ruhe in unser hektisches Leben einkehren?
Wenn wir vom Herbst des Lebens erzählen, reden wir oft von einem fortgeschrittenem Lebensalter. Auch hier kann man die Aspekte übertragen. Die Hektik des Karrierestrebens ist vorbei, die Früchte aus Familienplanung, beruflichem Fortkommen und Rücklagenbildung werden eingefahren und die Vorbereitungen auf den Winter sind abgeschlossen.
Menschen, die eine schwere Krise durchleiden, egal aus welchem Grund, deren Lebensplanung sich völlig verändert hat, fallen in diesem Vergleich manchmal in Panik, Depression, Verzweiflung. Das muss nicht sein. Jedes Ende ist ein neuer Anfang, jede Veränderung bringt uns weiter. Auch wenn die Veränderung nicht freiwillig geschieht und wir uns einen anderen Weg vorgestellt haben.
Es gibt niemals nur gut und niemals nur schlecht. Im Zeichen von Ying und Yang hat alles in unserem Leben zwei Seiten. Aus einem Verlust kann ein neuer Gewinn entstehen, aus Verzweiflung kann Hoffnung werden, auf ein Ende ein neuer Anfang folgen.
Einzig unser eigener Wille legt fest, ob wir positiv und freudvoll leben, oder ob wir uns für die negative Seite entscheiden.
